Am Samstag, 29. November 2025, fand die PV-Praxis Tagung 2025 statt. Rund 200 Teilnehmende kamen nach Winterthur, um sich über die neuesten Entwicklungen der Photovoltaik auszutauschen. Der Anlass bot einen breiten Überblick über technologische Trends, gesetzliche Veränderungen und praxisnahe Erfahrungen aus der ganzen Schweiz. Organisiert wurde diese Tagung in Zusammenarbeit mit der Energiewendegenossenschaft Region Winterthur, dem Verein energie bewegt winterthur und dem Verband unabhängiger Energieerzeuger VESE.
Eröffnet wurde der Anlass von David Peran, Leiter der Geschäftsstelle von energie bewegt winterthur. Anschliessend stellten sich die zahlreichen Selbstbaugruppen aus der ganzen Schweiz vor und präsentierten ihre Highlights, Herausforderungen und zukünftige Projekte. Von Winterthur über Basel, Bern, Zürich, Ostschweiz, Jura-Südfuss, Schaffhausen, Zentralschweiz bis hin zu Genf.
Technologische Entwicklungen: Batteriespeicher und Netzintegration im Fokus
In den Fachreferaten wurde insbesondere die wachsende Bedeutung der Speichertechnologie sichtbar. Syril Eberhart von e-Wende Bern zeigte eindrücklich, wie sich Batteriespeicher innerhalb weniger Jahre vom Ausnahmefall zum Standard entwickelt haben – heute sind sie Bestandteil von rund 60 Prozent aller Projekte.
Peter Cuony, Leiter Produkte bei Groupe E AG, beleuchtete die Frage, wie ein Schweizer Stromnetz aussehen muss, das künftig bis zu 40 GWp installierte PV-Leistung integriert. Seine Analyse machte klar, dass Netzplanung und Flexibilitätsmechanismen entscheidende Hebel der kommenden Jahre sein werden.
Politische Signale und gesetzliche Veränderungen
Stadtrat Stefan Fritschi präsentierte die Strategie der Stadt Winterthur, die mit Förderprogrammen, attraktiven Einspeisevergütungen, neuen PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden und der Stärkung von Eigenverbrauchsmodellen eine zentrale Rolle in der Energiewende übernimmt. Im schweizweiten Vergleich liegt Winterthur bei den Zubauten weit vorne.
Walter Sachs, Präsident des SSES und VESE, wiederum ordnete die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen ein. Mit dem Wegfall der sogenannten «Solarbremse» zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab: Nicht mehr jede einzelne Kilowattstunde steht im Fokus, sondern die maximale Nutzung der verfügbaren Flächen – jedes zusätzliche Panel zählt.
Neue Energieformen der Zusammenarbeit: vZEV, LEG und dezentrale Modelle
Urs Zahnd, Geschäftsführer von Fleco Power AG, gab erste Einblicke in die Praxis von vZEV und LEG. Die neuen Modelle eröffnen Chancen für gemeinschaftliche Energieprojekte und stärken den dezentralen Ansatz – ein Baustein für eine widerstandsfähige, nachhaltige Energiezukunft.
Podium: Wohin entwickelt sich die Solarenergie?
Unter der Moderation von Beat Kohler, Chefredaktor bei SSES und Gemeinderat in Meiringen, diskutierten Stefan Brägger, Leiter Energieberatung bei Stadtwerk Winterthur, Urs Zahnd, Peter Cuony, Syril Eberhart und Walter Sachs über die Zukunft der Solarenergie. Thematisiert wurden nicht nur technische und gesetzliche Entwicklungen, sondern auch strukturelle Fragen im Energiesektor: Wie verändert sich der Markt? Welche Rolle spielen Speicher? Was bedeutet die zunehmende Elektrifizierung für die Netze?
Die Diskussion machte deutlich, dass die Branche an einem Wendepunkt steht – geprägt von Tempo, Innovationsdruck und neuen Chancen.
Ausstellung und Austausch
Ein wichtiger Bestandteil der Tagung waren die Ausstellerstände von SMARTFOX GmbH, Ernst Schweizer Solar, Senero AG, SOLTOP Energie AG, Solar Manager und weiteren Unternehmen. Sie zeigten konkrete Produkte, Services und Lösungen und boten den Teilnehmenden Raum für Austausch, Vernetzung und individuelle Fragen. Unterstützt wurde der Anlass durch zahlreiche Sponsoren, darunter Fankhauser Solar AG, Stadtwerk Winterthur, Ovenstone Engineering GmbH, SOLARMARKT, DAfi GmbH, Solarstream AG und weitere Partner.
Eine Branche in Bewegung
Die PV-Praxis Tagung 2025 unterstrich, wie dynamisch sich die Solarbranche entwickelt – technologisch, politisch und im praktischen Alltag der Anlagenbetreiber:innen. Die Herausforderungen werden grösser, aber gleichzeitig entstehen neue Möglichkeiten, Modelle und Technologien, die den Ausbau der Photovoltaik stärker denn je vorantreiben.
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll: Die Energiewende wird von Menschen gemacht, die mit Wissen, Engagement und Innovationskraft gemeinsam handeln.











